Firma gründen 2025: Dein Guide für einen erfolgreichen Start ins Unternehmertum
Das neue Jahr ist gestartet, und mit ihm die Möglichkeit, grosse Ziele zu erreichen. Du hast schon länger den Gedanken, …
Degressive Abschreibung – was hat es damit auf sich, und wann ist sie für dein Business interessant? Wenn du gerade dein eigenes Unternehmen in der Schweiz gegründet hast oder den Schritt in die Selbständigkeit planst, gehören Finanzen und Steuern zu deinen Themen.
Dazu gehören auch steuerliche Abschreibungen – und speziell die degressive Abschreibung. Warum? Weil es ein Tool ist, mit dem du deine Steuerlast steuern kannst. Die degressive Abschreibung kann gerade für Startups und Unternehmen in der Gründungsphase besonders spannend sein, vor allem, wenn hohe Anfangsinvestitionen im Raum stehen. Deshalb ist es wichtig, dass du dich mit den Möglichkeiten bei der degressiven Abschreibung auseinandersetzt, um dann entscheiden zu können, ob das eine passende Methode für dich ist.
Lass uns genauer anschauen, wie das Ganze funktioniert und wie du das Beste für dein Business herausholen kannst.
Abschreibungen sind ein wichtiges Instrument in der Buchhaltung, wenn es um langlebige Anschaffungen wie Maschinen, Computer oder Fahrzeuge geht. Diese Güter werden nicht sofort “verbraucht”, sondern langfristig in deinem Unternehmen genutzt. Deshalb kannst du diese Investitionen steuerlich in Form von Abschreibungen über mehrere Jahre geltend machen. Statt die Anschaffungskosten in einem Jahr vollständig von der Steuer abzuziehen, werden sie über mehrere Jahre verteilt. Damit verteilst du die finanzielle Belastung über mehrere Steuerperioden.
Es gibt grundsätzlich zwei Abschreibungsmethoden: die lineare und die degressive Abschreibung. Sie unterscheiden sich wie folgt:
Du schreibst jedes Jahr denselben Betrag ab. Das ist vor allem dann praktisch, wenn du stabile Kosten über mehrere Jahre hinweg möchtest.
Beispiel: Ein Computer, den du über vier Jahre linear abschreibst, hat jedes Jahr denselben Abschreibungsbetrag.
Du schreibst in den ersten Jahren mehr ab und reduzierst dann die Beträge. Dadurch sinkt die Steuerlast in den Anfangsjahren, was vor allem dann hilfreich ist, wenn du schnell in die Gewinnzone kommen möchtest.
Beispiel: Bei einem Fahrzeug wendet man im ersten Jahr einen höheren Prozentsatz an, der dann jährlich auf den Restwert berechnet wird.
Ausführliche Infos zu den Unterschieden zwischen linearer und degressiver Abschreibung findest du auch in unserem anderen Blogartikel: Abschreibungen einfach erklärt + Beispiele
Schauen wir uns ein Beispiel an, um die degressive Abschreibung genauer unter die Lupe zu nehmen. Angenommen, du hast ein Geschäft gegründet und für CHF 10’000 eine Serverinfrastruktur angeschafft, die du degressiv abschreiben möchtest. Der Satz für die degressive Abschreibung liegt in diesem Beispiel bei 30 %. Den Höchstsatz, den du für deine Güter in deinem Kanton anwenden kannst, kannst du zum Beispiel beim kantonalen Steueramt erfragen*.
Im ersten Jahr schreibst du also mehr ab als bei der linearen Abschreibung. Hier würdest du nämlich für jedes Jahr CHF 2’500 ansetzen – das heisst, mit der degressiven Abschreibung setzt du im ersten Jahr CHF 500 mehr ab als mit der linearen. Das mindert deine Steuerlast und kann gerade in der Gründungszeit hilfreich sein.
Insgesamt schreibst du bei beiden Methoden über die Jahre denselben Betrag ab (hier CHF 10’000). Allerdings liegt der Vorteil der degressiven Methode darin, dass du steuerlich entlastet wirst, wenn du es am dringendsten brauchst: in den ersten ein bis zwei Jahren.
*Merkblätter zu Abschreibungen findest du hier.
Also nochmal: Bei der degressiven Abschreibung setzt du in den ersten Jahren einen höheren Abschreibungsbetrag an und reduzierst ihn dann Jahr für Jahr. Es ist also ein abnehmender Prozentsatz, der immer auf den Restwert deiner Anschaffung angewendet wird.
Was bewirkt die degressive Abschreibung also? Richtig, eine minimierte Steuerlast in den ersten Jahren nach der Anschaffung. Also perfekt, wenn dein Unternehmen in der Startphase ist und du dir in dieser Phase mehr Liquidität verschaffen willst.
Die lineare Abschreibung kann für dich als frischgebackene Gründerin zu einem späteren Zeitpunkt Sinn machen, wenn sich dein Unternehmen auf konstantere Gewinne über die Jahre eingependelt hat oder du generell Wert auf eine gleichmässige Verteilung deiner Kosten legst (das ist zum Beispiel eher so meine persönliche Vorliebe 😉 ). Auch ist die lineare Abschreibung weniger aufwendig in der Buchhaltung, das kann gerade für kleinere Unternehmen ein Vorteil sein.
Gerade in der Anfangsphase deines Unternehmens möchtest du deine Liquidität so gut wie möglich schonen. Hier liegt der besondere Reiz der degressiven Abschreibung, die dir entscheidende Vorteile bietet:
Mit der degressiven Abschreibung schreibst du zu Beginn hohe Beträge ab, was deine Gewinne mindert und damit auch die Steuerlast senkt. Das ist besonders in der Gründungsphase praktisch, wenn hohe Investitionen auf dich zukommen und gleichzeitig noch nicht viel Umsatz generiert wird.
Mit der degressiven Abschreibung bleibt dir in den Anfangsjahren mehr Cash, das du direkt wieder ins Wachstum deines Unternehmens stecken kannst – zum Beispiel für Marketing, weitere Investments oder die Entwicklung neuer Produkte. Wenn Cashflow und Liquidität so entscheidend sind wie in der Startphase eines Unternehmens ist dieser Vorteil enorm. So kannst du die finanziellen Mittel nutzen, um strategische Entscheidungen zu treffen und wichtige Weichen für die Zukunft zu stellen.
Besonders bei technischen Geräten und Maschinen ist der Wertverlust am Anfang oft drastisch. Ein Computer beispielsweise verliert in den ersten Jahren einen grossen Teil seines Wertes, obwohl du ihn wahrscheinlich noch weit darüber hinaus nutzen kannst. Die degressive Abschreibung bildet diesen realistischeren Verlauf besser ab als die lineare Methode, bei der jedes Jahr derselbe Betrag abgeschrieben wird. Wenn dein Unternehmen also stark auf Technologie und Maschinen angewiesen ist, ist die degressive Abschreibung eine Methode, die den tatsächlichen Wertverfall gut widerspiegelt.
In manchen Fällen kannst du mit der degressiven Abschreibung kurz nach der Gründung deines Unternehmens dafür sorgen, dass dein Jahresgewinn in diesem Jahr unter 2’300.- CHF bleibt. Damit kannst du die Anmeldung bei der AHV dann auf das nächste Jahr verschieben und dir den Beitrag sparen. Beachte hier aber, dass du in jedem Jahr den AHV-Mindestbeitrag bezahlt hast, da das sonst zu Beitragslücken führen kann.
Im Artikel über AHV bei Selbständigen erzähle ich nämlich davon, dass du dich erst ab einem Jahresgewinn von 2’300.- CHF bei der AHV als selbständigerwerbend anmelden musst.
Das ist in den meisten Fällen nicht relevant, aber ich wollte es an der Stelle auf jeden Fall nochmal erwähnen, falls das eben doch für dich infrage kommt.
Die degressive Abschreibung kann ein nützliches Tool sein, um in den ersten Jahren deiner Selbstständigkeit steuerlich und finanziell optimal aufgestellt zu sein. Sie hilft dir, deine Steuerlast zu senken und gleichzeitig die Liquidität deines Unternehmens zu stärken.
Sicherlich muss man sich etwas mehr mit der Thematik befassen, wie wenn man auf die klassische und einfachere Variante der linearen Abschreibung zurückgreift. Doch wenn du die “Extrameile” gehst, können derlei Buchhaltungs-Hacks den entscheidenden Unterschied für die Anfangsjahre deines Unternehmens ausmachen – und damit für deinen Erfolg.
Ich hoffe, du hast jetzt alle Infos, um nachzuvollziehen, warum man sich überhaupt mit der Möglichkeit der degressiven Abschreibung auseinandersetzen sollte und wann es Sinn macht, sie auch tatsächlich anzuwenden. Wenn du dich nochmal im Kontrast zur linearen Abschreibung damit auseinandersetzen möchtest, findest du wie oben schon erwähnt hier nochmal den direkten Vergleich von linearer und degressiver Abschreibung mit ausführlichen Beispielen: https://milkee.ch/blog/abschreibungen/
Und für alle, die sich die Buchhaltung schon besonders einfach machen und MILKEE nutzen: Alle Infos, wie du Abschreibungen mit MILKEE erfasst, findest du hier: Anleitung: Abschreibungen erfassen
Keine Fachperson, aber selber seit einigen Jahren selbständig unterwegs. Da mir ein gutes Tool für die Buchhaltung und das Rechnungswesen meiner Einzelfirma gefehlt hat, hab ich MILKEE gegründet.
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